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1. Römische Geschichte - S. 50

1896 - Dresden : Höckner
der gallischer Völkerschaften glücklich bewerkstelligten Übergang konnte der Sieg nicht aufwiegen, welchen die römische Reiterei noch am Flusse in einem Gefecht über die punische davontrug. Während Scipio den größten Teil seines Heeres unter seinem Bruder Gnäus nach Spanien sandte und selbst nach Oberitalien eilte, um den Oberbefehl über die dortigen Truppen zu übernehmen, gelangte Hannibal anfangs November nach 15 tägigem gefahr- und verlustreichem Marsche (Angriffe feindseliger Bergvölker) über den kleinen St. Bernhard mit nur noch 20,000 M. 5. F., 6000 Reitern und 20 Elefanten in die Ebene Oberitaliens. 3. Hannibals Siege über den Konsul P. Scipio und seine Reiterei am Ti ein ns (Lebensrettuug des Scipio durch seinen Sohn) und über das andere aus ©teilten zurückberufene Konsularheer des allzu zuversichtlichen Sempronius nach seiner Vereinigung mit jenem an der Trebia Ende Dezember 218 sicherten ihm den Anschluß der oberitalischen Keltenstämme und damit eine vortreffliche Operationsbasis (Entlassung der italischen Gefangenen). 4. Zur Deckung der Hauptzugänge nach der eigentlichen italischen Halbinsel standen zwei neue konsularische Heere, das eine unter dem tüchtigen Servilius bei Ariminum an der adriatischen Küste (zugleich gegen die Gallier), das andere bei dem etrnrischen Aretium. Den Oberbefehl des letzteren übernahm mit Umgehung aller religiösen Formen und unbekümmert um die Gesandtschaft des hierüber empörten Senates C. Fla-minius. Hannibal jedoch umging diese Stellungen der Römer und brach, durch gallische Hilfsvölker verstärkt, über den westlichen Apennin nach einem entsetzlichen Marsche durch die überschwemmten Niederungen des Arnus (Verlust eines Auges) in Etrurien ein. Indem er das Land weit und breit verheeren ließ und selbst seinen Marsch südwärts gegen das ungedeckte Rom fortsetzte, verlockte er den unbesonnenen Flaminius zur überstürzten Verfolgung bis zum Trasimenischen See, wo dieser im April 217 überfallen und mit seinem ganzen Heere vernichtet wurde (Eindruck der Niederlage in Rom). 5. Rom wurde jetzt in Verteidigungszustand gesetzt und durch die Wahl der Komitien Qu. Fabius Maximus, ein Mann altrömischer Art und eifriger, aber besonnener Vertreter der Senatspolitik, aus Grund einer Verständigung der Nobilität mit der Volkspartei zum Diktator ernannt. Doch Hannibal wandte sich nicht gegen die Hauptstadt, sondern der adriatischen

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 61

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 61 C. Wiederherstellung des Glückes, i) Nach vergeblicher Beschiessung Dresdens eilt Friedrich (nur mit List den ihm auflauernden Feinden entgehend) nach Schlesien, wo zwar Glatz verloren, aber Breslau durch Tauentzien tapfer gehalten ist. 15. August. Friedrichs Sieg bei Liegnitz über Laudon. [Daun, über den Standort Friedrichs in Unkenntnis, greift nicht rechtzeitig ein und wird schliesslich von Zieten zurückgetrieben,] Daun geht nach Sachsen. 2) 3. November. Friedrichs Sieg bei Torgau. Stellung Dauns zwischen Torgau und den Siptitzer Höhen. Umgehung des Feindes geplant. Friedrich greift, durch Kanonendonner getäuscht, an, ehe Zieten, der von einer feindlichen Abteilung aufgehalten wird, eingreifen kann. ,,Es war wie ein Pelotonfeuer der Kanonen“. „Sie schossen mir das Wort vom Munde ab“. Eine Kugel trifft den König, doch ohne ihn zu verwunden. Der Sieg fast schon in Dauns Händen. Wendung abends durch Zieten, der auf einem Waldwege („aus dem Busch“) die Siptitzer Höhen erklimmt und die ermatteten Feinde in die Flucht jagt. Friedrich erfährt nach ruheloser Nacht in der Kirche zu Elsnig durch Ziethen selbst die Siegeskunde.] 6) Sechstes Kriegsjahr. 1761. Friedrich, fast gänzlich 1761 erschöpft, kann sich nur in einer Verteidigungsstellung halten. Sein festes Lager bei Bunzelwitz (unweit Schweidnitz) gegenüber den Österreichern (unter Laudon) und den Russen (unter Buturlin). Dazu Unfälle: 1) Schweidnitz wird von den Österreichern, 2) Kolberg von den Russen genommen. 3) Nach dem Tode Georgs Ii. (1760) Georg Iii. König von England. Rücktritt des Friedrich freundlich gesinnten Ministers Pitt. Sein Nachfolger Lord Bute entzieht k riedrich die Hilfsgelder. — Nur die eigene Ausdauer und der Zwiespalt der Feinde (die Russen gehen nach Polen zurück) retten Friedrich. (Der Verräter v. Warkotsch.) [Bündnis mit dem türkischen Sultan und einem Fatarenchan gegen Russland.] 7) Siebentes Kriegsjahr. 1762. a) Umschwung. Elisa- 1762 beth von Russland stirbt. Ihr Neffe und Nachfolger Peter Iii. (S. o. 2 C. 2) schliesst k rieden und Bündnis mit Friedrich. Czernitscheff stösst mit seinem Heere zu Friedrich. Auch Schweden schliesst Frieden. b) Neue Gefahr. Peter Iii. wird von seiner Gemahlin Katharina (Prinzessin von Anhalt-Zerbst) entthront, später (ohne deren Vorwissen) ermordet. Katharina Ii. tritt zwar dem Bunde gegen Friedrich nicht bei, ruft aber ihre Truppen ab.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 90

1894 - Dresden : Ehlermann
90 Französische Revolution. — § 29. Der Nationalkonvent. [Die eidverweigernden Priester werden teils des Landes verwiesen, teils deportiert oder niedergemacht. Pikenmänner durchziehen die Hauptstadt und verhaften alle wirklichen oder vermeintlichen Anhänger der alten Zustände. 2. bis In den Tagen vom 2. bis 7. September dringen bewaffnete Banden in die 7. Sept. mit Königstreuen gefüllten Gefängnisse und richten nach einem gerichtlichen *792 Scheinverfahren die Gefangenen hin.* Gegen 7000 Opfer fallen.] V. Der preussisch-österreichische Krieg. Ferdinand v. Braunschweig rückt trotz des Drängens des feurigen Friedrich Wilhelms Ii. nur bedächtig vor und gelangt nach Einnahme der Festungen Longwy und Verdun im Herbst 1792 nach der Champagne; Dumouriez gewinnt Zeit, ihm durch Besetzung der Argonnen den Weg zu verlegen. Kellermann hält ihn durch die „Kanonade bei Valmy“ (Sept.) auf. Eintretendes Regenwetter und Mangel an Verpflegung erzeugen Krankheiten im deutschen Heere, Uneinigkeit spaltet die Verbündeten; Rückzug Braunschweigs über die Grenze (vgl. Goethes „Campagne in Frankreich“). Dumouriez, gegen das österreichische Heer bei Jemappes glücklich, erobert Belgien; Custine nimmt Mainz; Sardinien, das in den Krieg eintritt, wird Savoyens und Nizzas beraubt. [Der Aufruf zur Freiheit und die Losung „Sturz den Palästen und Friede den Hütten“ weckt unheilvolle Begeisterung für die Sieger bei den Besiegten. Pflanzen von „Freiheitsbäumen“. Errichtung von Klubs (die Klubisten von Mainz; unter ihnen der Weltumsegler Georg Förster).] Die eroberten Länder werden in die französische Republik einverleibt. § 29. Der Nationalkonvent. September 1792 bis Oktober 1795. Sept. I. Der Nationalkonvent, September 1792 zu- 1792 sammentretend, enthält ausser den Girondisten, die noch eine Zeit lang ihren Einfluss behaupten, viele Mitglieder der Bergpartei, unter ihnen die blutdürstigen Unmenschen Danton, Marat, Robespierre; auch Philipp Egalite, der Herzog von Orleans, Mitglied. Die ausübende und gesetzgebende Macht geht an den Konvent über. Frankreich eine Republik. Ii. Der Prozess gegen den König. Entdeckung eines Geheimschrankes in den Tuilerien, dessen Papiere das Einverständnis des Königs mit Österreich und die Bestechung * Der Kopf der Prinzessin La mb alle wird auf einer Stange an den Fenstern Marie Antoinettes, ihrer Freundin, vorübergetragen.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 128

1894 - Dresden : Ehlermann
Befreiungskriege. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. lg. Okt. 1813 mal genommen und wiedergenommen. Ein Reiterangriff Napoleons scheitert an der Festigkeit der Heeressäulen. (Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. geraten bei Güldengossa in Gefahr gefangen zu werden.) Verstärkungen kommen den Verbündeten, die von Napoleon erwarteten bleiben aus (s. c). Der von Napoleon beabsichtigte Durchbruch misslingt, b) Der Angriff im Westen, auf dem linken Elsterufer bei Lindenau (Gyulay gegen Bertrand) ist erfolglos. Der Übergang über die Pleisse bei Connewitz misslingt; der österreichische General Merveldt überschreitet zwar bei Dölitz das Flüsschen, wird aber gefangen. c) Von der schlesischen Armee trifft York im Nw. von Leipzig auf Marmont, der zur Unterstützung Napoleons gegen das böhmische Heer aufbrechen will. Der bei Möckern nach heftigem Kampf um das Dorf errungene Sieg Y orks bewahrt die Hauptarmee vor Vernichtung durch Übermacht. 17. Oktober. Sonntag. Waffenruhe. Napoleon unterhandelt durch Merveidt (s. 0. b). Seine Anträge werden zurückgewiesen. Blücher rückt näher an Leipzig heran. 18. Oktober. 300 000 M. der Verbündeten ziehen nach und nach gegen etwa 150000 Franzosen- heran, deren Linie etwas näher an Leipzig heranrückt. Hauptkampf südöstlich der Stadt bei Pr ob s t h e y d a. Napoleon leitet von der nahen Tabaksmühle aus selbst die Verteidigung. Seine tapfern Garden halten das Dorf. Dagegen drängt Bennigsen mit russischen Reserven Macdonald über Baalsdorf und Holzhausen zurück und gelangt in die Nähe von Leipzig. 600 Würtemberger unter Norm ann und etwas später 3000 Sachsen treten zu den Verbündeten über. Bernadotte, noch immer zaudernd, lässt sich nur durch Überlassung von 30000 M. der schlesischen Aamee, die ihm Blücher in edler Selbstentsagung gewährt, zum Vorrücken bewegen. Von Bernadottes Armee treibt Bülo w über Taucha und Paunsdorf die Feinde bis in die Nähe von Leipzig zurück; von dem an die Nordarmee abgetretenen schlesischen Korps Langeron wird heftig um das Dorf Schönfeld gegen Ney und Mar mont gekämpft, das nach dreimaliger Rückeroberung den Verbündeten von den Franzosen endlich überlassen werden muss. Auch Blücher gelangt nach einem Gefecht bei Gohlis ganz in die Nähe von Leipzig. Die Franzosen behaupten zwar einige Stellungen im Südosten, auch bleibt die westliche Rückzugslinie dank deren tapferer Verteidigung durch Poniatowski, Augereau und Oudinot noch frei, doch ist der Sieg in den Händen der Verbündeten. Napoleon bereitet den Rückzug vor. Gebet der drei verbündeten Fürsten auf dem „Monarchenhügel.] 19. Oktober. Die Königsberger Landwehr unter Major Friccius erstürmt das Grimmaische Thor. Rückzug des Napoleonischen Heeres in völlig aufgelöster Ordnung nach Westen. [Das verfrühte Abbrechen der Elsterbrücke liefert 12000 unverwundete Franzosen und 22000 Verwundete und Kranke in die Hände der Verfolger. Poniatowski, noch auf dem Schlachtfelde zum Marschall ernannt, ertrinkt im Flusse (Weissagung von seinem Tode durch eine Elster?).] Iv. Bis zum Rhein, a) Die Flucht Napoleons wird durch die Verfolgung nur wenig aufgehalten (York bei Freiburg a. d. Unstrut und bei Eisenach). Von Bayern,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 132

1894 - Dresden : Ehlermann
i6. Juni 1815 18. Juni 1815 132 Napoleons Weltherrschaft, — § 43. Der Krieg von 1815. b) 16. Juni. Die Schlacht bei Ligny (südlich von Brüssel) endet trotz preussischen Heldenmutes für Blücher unglücklich (er selbst, vom Pferde gestürzt, entgeht der Gefangennahme nur durch die Kaltblütigkeit seines Adjutanten Nostitz). Dagegen halten sich die Engländer gegen Ney bei Quatrebras (Friedrich Wilhelm von .Braunschweig stirbt den Heldentod.) c) 18. Juni. Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo), südlich von Brüssel. [W e 11 ington, Napoleon mit geringerer Truppenzahl gegenüberstehend (65 000 gegen etwa 72000 M.), nimmt die Schlacht in Erwartung des verabredeten Eintreffens Blüchers an. Die Garden Napoleons kämpfen ihres alten Ruhmes würdig*. Ungestüme Angriffe auf La Haye Sainte und Mont St. Jean. Die Schlachtvierecke Wellingtons lichten sich; sein linker Flügel wankt. (Wellington: „Ich wollte, es würde Nacht oder diepreussen kämen“.) Blücher erscheint gegen Abend auf dem Schlachtfeld (mühseliger Marsch mit einer geschlagenen Armee durch erweichte Wege. „Kinder, es muss gehen, ich habe es ja Wellington versprochen“) und rückt in den wankenden Flügel ein. Wellington, hier frei geworden, zieht die noch kampffähigen Truppen zum Centrum heran, auf das Napoleon einen neuen Sturm unternimmt. Das von Ney eben erst besetzte Dorf Plangen ois geht an Bülow verloren. Bei dem nicht erwarteten Angriff der Preussen** löst sich das französische Heer in wilder Flucht auf. Napoleon selbst enteilt zu Pferde ohne Hut und Degen. Die Verfolgung wird von den Preussen „bis zum letzten Hauch von Ross und Mann“ (Gneisen au) fortgesetzt. — Ähnlichkeit mit der Schlacht von Königgrätz. Vgl. Scherenbergs Epos Waterloo.] d) Napoleon, ohne Heer nach Paris zurückgekehrt, entsagt dem Thron. Bei dem Versuch, nach Amerika zu entkommen, wird er von den Engländern fest genommen und * „Die Garde stirbt, aber ergiebt sich nicht“, ein später häufig gebrauchtes Wort. ** Napoleon hielt das preussische Heer für zersprengt. Gfrtüppc, //Jtfivdles 16.6 Ligny- Waterloo. Essg Blücher Oiremi We l 1 inj? ton gg Napoleon.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 109

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 35- Preussens Fall. 109 brechenden überlegenen 200000 (grossenteils rheinbündischen) Truppen nach Thüringen. Nur Weimar und Sachsen mit Preussen im Bunde. 2) Die preussische Vorhut trifft an der Saale auf die über den Thüringer Wald vordringenden Franzosen. 10. Okt. 1806 unglückliches Gefecht bei Saalfeld. 10 °kt-Der ritterliche, geistvolle und vaterlandsliebende Prinz Louis 10 Ferdinand* fällt. 3) 14. Okt. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Preussens I4- Okt. schwerster Unglückstag. [Anrücken der Franzosen in 3 Kolonnen. Gefahr einer Umgehung durch die über das Elsterthal vordringenden Marschälle Bernadotte und Da v out. Beschluss, die Stellung zu wechseln. Der Ausführung kommt Napoleon durch Schnelligkeit zuvor. Er besetzt, durch den zum Abmarsch rüstenden Hohenlohe ungehindert, den Land grafenberg bei Jena. Die preussischen Abteilungen werden vereinzelt angegriffen und erliegen der Übermacht. Gleiches Schicksal erleidet Ferdinand von Braunschweig bei Auerstädt durch Da v out und Bernadotte.] 4) Das preussische Heer flieht aufgelöst und entmutigt nordostwärts. Die Festungen kapitulieren fast ohne Widerstand (Erfurt, Spandau, Stettin, Kiistrin, Magdeburg, Hameln, Nienburg). 27. Okt. Einzug Napoleons in Berlin.** (Edikt der „Kontinentalsperre“ gegen England.) Am 28. ergiebt sich Hohenlohe bei Prenzlau mit 10000 Mann Der König flieht mit der Königsfamilie nach Königsberg. Ferdinand von Braunschweig, von dem Streifschuss einer Kartätschenkugel des Augenlichts beraubt, stirbt auf der Flucht in Altona (sein Grab in Ottensen). Sachsen tritt vom Bündnis zurück. Blücher, der vergeblich die Niederlage bei Auerstädt durch einen Reiterangriff abzuwenden gesucht, flüchtet unter fortwährenden Kämpfen über die Elbe (Flussübergang durch York bei Altenzaun, unweit Magdeburg, gesichert), muss sich aber zu Ratkau bei Lübeck ergeben***. 5) Bei weiterem Vorrücken Napoleons (Dez. 1806 bis Febr. 1807) Übergabe der schlesischen Festungen Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz; nach längerem Widerstände fällt auch Neisse; nur Glatz, Kosel und Silberberg halten sich. Von den Festungen in Preussen ergiebt sich Danzig Auch als Musiker ausgezeichnet (Streichquartette), von Beethoven geschätzt. ** Der Siegeswagen vom Brandenburger Thor wird nach Paris gesandt. Der Gouverneur Berlins empfiehlt „Ruhe als erste Bürgerpflicht.“ ,,Ich kapituliere, weil ich kein Brod und keine Munition mehr habe.“

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 188

1894 - Dresden : Ehlermann
188 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. (nicht zum Verbände der Armeen gehörig) soll aus den entfernteren Provinzen Preussen, Pommern und Schlesien nach- 2a Tin rücken. Die Verteidigung der deutschen Küsten wird Vogel v. Falckenstein übertragen. b) Das französische Heer. Napoleon hat 8 Armeekorps, deren Oberbefehl er anfangs selbst übernimmt; doch nichts war bei ihm ,,vollbereit“. Mangel insbesondere an der nötigen

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 193

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62 Der französische Krieg. 193 furchtbaren Kugelregen weichen. Gegen Abend ist die Umgehung durch die Sachsen (12. Armeekorps) vollzogen. St. Privat wird genommen, der Feind flüchtet nach Metz und räumt bei Dunkelwerden auch die übrigen Stellungen.] Ergebnis des deutschen Sieges: Bazaine ist in Metz, um das sich ein eiserner Ring immer fester zieht, eingeschlossen. C. Kampf an der Maas. Der grösste Teil der I. und Ii. Armee wird vor Metz unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl zurückgelassen, die Iii. Armee rückt gegen Cha-lons vor. Eine Iv. Armee (,,Maasarmee“) wird aus den Sachsen des Königreichs und der Provinz (12. und 4. Korps) und dem Gardekorps unter demkron-prinzen Albert von Sachsen gebildet. Gegen den Ratmacma-hons ordnet Napoleon an, ein T eil seiner Armee solle von Chalons in nordöstlichem Marsch die Maas überschreiten, sich dann südwärts wenden und Bazaine aus der eisernen Unklammerung in Metz befreien. Der Wachsamkeit der vorausschweifenden deutschen Ulanen entgeht diese Absicht nicht. Die ganze westwärts marschierende Armee macht eine Rechtsschwenkung, die — eine bewundernswerte Leistung — in bester Ordnung ausgeführt wird. Die Iv. Armee hält den Feind durch das Treffen bei Beaumont am 30. August fest, das Nachrücken 30. Aug. der Iii. schneidet den einzelnen, der Maas sich nähernden 1870 Korps sowohl den Zug nach Süden als den Rückzug nach Chalons ab. Mac Mahon ist genötigt, sich nach der kleinen Festung Sedan zurückzuziehen. Er lagert sich in dem an-stossenden von der Maas in einer Schlinge durchflossenen Schultz, Neuere und neuestes Gechichte. 10 St Marie Chfhcss Metz am 18m. 70. Stmprivat „ f °/% bmmanvlutezs i “ l / ' // I !/ 1 I / G^Kclotte- /yäa-J ^ r, /, , Rptonui^ I Co-lombn/ o ^ r\ J o / V Nöisscvillc, y :P Corny Ponta-i sson

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 195

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes — § 62. Der französische Krieg. 195 General Reille überbringt König Wilhelm auf die Höhe von Frenois einen Brief Na poleons, der meldet, dass der Kaiser, da ihm nicht vergönnt gewesen sei, an der Spitze seiner Truppen zu sterben, dem Könige seinen Degen zu Füssen lege. Wimpfen führt mit Bismarck, Moltke und Blumenthal zu Donchery die weiteren Unterhandlungen. Die von ihm hochmütig geforderte Freilassung des Heeres auf schriftlich gegebenes Ehrenwort wird zurückgewiesen. Auch Napoleon kann in einer Unterredung mit Bismarck (am Morgen des 2. September) das Schicksal 2-Sept-seiner Armee nicht abwenden. Es muss eine Kapitulation l87° unterzeichnet werden, kraft deren die Offiziere auf schriftliches Ehrenwort, dass sie die Waffen im gegenwärtigen Kriege nicht wieder ergreifen wollen, auf freiem Fusse belassen, die Mannschaften der ganzen französischen Armee (Über 100000 M.!) als Kriegsgefangene nach Deutschland geführt werden sollen. [Napoleons Zusammenkunft mit König Wilhelm im Schlosse Bellevue und Gefangenschaft auf Wilhelmshöhe bei Kassel (Erinnerung an Jerome),• König Wilhelms Depesche: ,,Welch’ eine Wendung durch Gottes Fügung!“] Der Tag von Sedan, einzig dastehend in der Weltgeschichte (binnen vier Wochen der Feind zur Hälfte eingeschlossen, zur Hälfte gefangen!), wird mit der Erhebung der Gemüter und dem alle Stämme durchdringenden Bewusstsein des Einsseins der Geburtstag der deutschen Nation. D. Vor Paris. In Paris erklärt das aufgeregte Volk die Absetzung der napoleonischen Dynastie und richtet eine Regierung der nationalen Verteidigung ein, deren Präsident General Trochu, Minister des Innern Gambe 11 a, des Auswärtigen Jules Favre werden. Die Flottensoldaten* werden abberufen, Mobilgardisten in Dienst gestellt; mit Einschluss der Nationalgarde sind bald 400000 M. zur Verteidigung der Hauptstadt bereit. Die Stadt wird mit Lebensmitteln auf mehrere Monate versehen und in Verteidigungszustand gesetzt. ö1^ deutsche Armeekorps ziehen sofort vor Paris. Der schwache Widerstand Ducrots (aus Sedan entkommen) wird leicht zurückgeworfen. Die Iii. Armee rückt gegen den Süden und Südosten, die Iv. gegen den Norden und Nordwesten * Die Flotte hatte sich nur in kleinen Gefechten bei Hiddensee und bei Danzig mit der norddeutschen gemessen und keine Erfolge erzielt. Einige Ostseehäfen waren blockiert worden. 13*

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 197

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. 197 geworden, übernimmt dieser hier den Oberbefehl. Im No- (28 )Nov. vember (28.) wird der Feind bei Beaune la Rolande (nord- 1870 östlich von Orleans) zurückgewiesen, im Dezember (4.) Or-leans genommen, im Januar (12.) Paladines Nachfolger (I2.) jan. Chanzy genötigt, seine Stellung an der Sarthe bei Le Mans l87* zu räumen. Sein Heer ist zerteilt und flieht nach verschiedenen Richtungen hin. Tours, noch eben der Sitz der französischen Zweigregierung, wird Hauptquartier des Prinzen. G. Kampf im Norden. Gegen das Entsatzheer Farres im nördlichen Frankreich zieht Manteuffel, vertreibt den Feind im November (27.) aus seiner Stellung bei Amiens, (27.)Nov. nimmt sodann Rouen und erreicht bei Dieppe den Kanal. 1870 Die Seineschiffahrt wird durch Versenkung von Schiffen gesperrt. Im Dezember (2z./24.) vertreibt G oeb e n Faidherbe, einen (23.,24.) der Nachfolger Farres, aus seinen Stellungen an der Hai lue Dez-1870 (Nebenfluss der Somme), nördlich von Amiens; im Januar (19.) (19 ) Jan. eben denselben mit erneutem Vorstoss bei St. Quentin. 1871 H. Kampf im Südosten. Im Südosten erhält den Oberbefehl über die „Vogesenarmee“ Garibaldi, der mit seinen Söhnen sich in den Dienst der Republik stellt. Ein Armeekorps unter Werder wird deutscherseits für den Krieg in den französischen Teilen des alten Burgund neu gebildet. Die Festung Belfort an der burgundischen Pforte wird eingeschlossen, Dijon, die alte burgundische Hauptstadt, durch Beyer genommen. Ein neuer kühner Plan Gambettas stellt die Widerstandskraft der deutschen Heere auf eine harte Probe. Die von ihm zusammengebrachte 150000 M. starke Armee soll unter Bourbaki Belfort entsetzen, um in Deutschland einzubrechen (vgl. Napoleon I. im J. 1814). Werder hat die schwere Aufgabe, mit schwachen Truppen (37 000 M.) den Feind aufzuhalten, bis Verstärkungen herankommen. Er nimmt (unter Aufgabe von Dijon) nach mehreren Treffen (bei Villersexel am 9. Januar) eine Stellung an der Lisainejan. 1871 ein, die an Belfort sich anlehnend, Mömpelgard am Doubs zum Stützpunkt hat und sich weit bis an die Schweizer Grenze bei Delle ausbreitet. [Die hartnäckige Verteidigung dieser Stellung gegen eine fast vierfache Übermacht in Winterzeit, welche die Wasserläufe oft in gefrorene Brücken verwandelte, gehört mit zu den ersten Ruhmesthaten des deutsch-französischen Krieges.] Das Heranziehen der neu gebildeten deutschen „Südarmee“ unter Manteuffel, der persönlich sich Weisungen zu
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